Enkings Mühle
Vom Roggen zur Torte
W
indmühlen sind seit jeher mit traditionellem Bäckerhandwerk verknüpft. Die schweren Mahlsteine zerkleinern das Korn zu feinem Mehl. Backstuben sind in Mühlen nur noch selten zu finden. Hier in Emsbüren gibt es diese Rarität noch. 1802 wurde hier eine Holländer Bockwindmühle errichtet und ersetzte eine baufällige hölzerne Bockwindmühle. Als Material für den Rumpf wurde regionaler Bentheimer Sandstein gewählt. Das Bauwerk umfasst fünf Stockwerke, die durch Luken, hölzerne Leitern und Stiegen miteinander verbunden sind. In den einzelnen Stockwerken befinden sich das erhaltene Mahlwerk, verschiedene alte Waagen, originalgetreue Flaschenzüge für die Mehlsäcke und anderes Zubehör. Außen herum musste vieles ersetzt werden, was durch einen Sturm Ende des 1920er Jahre zerstört worden war: Enkings Mühle erhielt nach einer umfassenden Renovierung im Jahre 2002 zur 200-Jahr-Feier wieder eine Galerie, Flügel und eine neue „Kappe“. Die Mühle bleibt aber weiterhin pflegebedürftig, insbesondere die Witterung hinterlässt Schäden am Holz.
Exportschlager Pumpernickel
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Mühle im Besitz der Familie Enking, die sich für die Erhaltung immer wieder einsetzt. Auch heute noch wird der Roggen in der Mühle gereinigt und geschrotet, der für die eigene Schwarzbrotbäckerei benötigt wird.
In guter alter Tradition duftet es hier seit 1928 rund um Enkings Mühle nach frisch gebackenem Pumpernickel. Das Schwarzbrot der Familie Enking ist im gesamten Emsland äußerst beliebt und auch im angrenzenden Westfalen sehr geschätzt. In den Teig kommt nur bester Roggen aus heimischem Anbau.
Die Familie Enking bietet nach Absprache Rundgänge für Gruppen durch die berühmte Schwarzbrotbäckerei mit Verkostung und Besichtigung der Mühle an. Spezialität des Hauses ist übrigens die leckere Pumpernickeltorte, die im rustikalen Mühlencafé angeboten wird – dazu ein guter Kaffee und fertig ist die original Emsbürener Kaffeestunde.
