Kirchplatz, gegenüber Pfarrhaus

Begegnungen auf dem Kirchplatz


ZeitSteine_Logo Der Kirchplatz war und ist ein zentraler Platz in Emsbüren und das bereits seit den ersten Kirchbautätigkeiten. Im Umfeld der Kirche befand sich jahrhundertelang auch der Friedhof der Gemeinde. 1808 erließ der französische Kaiser Napoleon ein Gesetz, nachdem die Friedhöfe aus hygienischen Gründen aus der Ortsmitte an den Ortsrand verlegt werden mussten. Auch Emsbüren, damals unter französischer Herrschaft, musste diesem Gesetz Folge leisten – und den Friedhof an seinen heutigen Standort verlegen.

Heute ist der Kirchplatz ein Ort der Begegnung mit den Lebenden: Nach den Messen für die Gottesdienstbesucher und nachmittags für die vielen Teilnehmer der Jugendgruppen, die sich im Michaelsheim treffen. Auf dem Kirchplatz befinden sich gleich mehrere Gebäude, die bis heute ebenso wie der Kirchplatz selbst beliebte Begegnungsorte sind.

St.-Andreas-Kirche
Mit ihrem über 78 m hohen Turm prägt sie das Ortsbild von Emsbüren – die katholische St.-Andreas-Kirche. Imposant steht sie da. Bei ihrem Bau vor vielen hundert Jahren kam ein regionaler Baustoff zum Einsatz: Bentheimer Sandstein. An der Südseite der Kirche gibt es ein kunstvoll gestaltetes romanisches Tor aus dem 12. Jahrhundert zu bestaunen - das älteste steinerne Zeugnis aus christlicher Zeit in Emsbüren.
Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Kirchenbau in mehreren Abschnitten zu einer gotischen dreischiffigen Hallenkirche umgestaltet, die durch ihre Größe und Helligkeit beeindruckt. Zu den Schätzen im Inneren gehören ein romanischer Taufstein, ebenfalls aus Bentheimer Sandstein, ein neugotischer Schnitzaltar von 1908 und die wunderbare Farbenpracht der kunstvoll gestalteten Fensterbilder. Die letzte große Renovierung wurde 2019 durchgeführt.

Kloster St. Anna – Vom Handwerksbetrieb zum Kloster
Ganz links auf dem Kirchplatz steht das Stammhaus der Familie van Lengerich, Inhaber der Maschinenfabrik Bernard van Lengerich. Mitte des 19. Jahrhunderts baute Familie van Lengerich hinter seinem Wohn- und Geschäftshaus eine Schmiedewerkstatt auf, in der er fabrikationsmäßig vor allem Pflüge herstellte. Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Maschinenfabrik van Lengerich an die Bahnhofstraße um. Die Familie lebte weiterhin hier am Kirchplatz und führte bis in die 1980er Jahre einen Schankbetrieb.

2011 übernahm die Kirchengemeinde das Gebäude und baute es zu einem Kloster mit kleiner Kapelle um. 2012 wurde die Einrichtung feierlich an die Schwestern des katholischen Ordens St. Anna aus Bangalore/Indien übergeben. Unter dem Leitmotiv „Liebe und Dienst“ übernehmen die Schwestern Aufgaben in der Kranken- und Altenpflege im Seniorenheim Elisabeth Haus und katechetische Aufgaben für die Kirchengemeinde.

Michaelsheim und Haus Geist

Wo heute das Michaelsheim steht, wurde 1894 die erste Volksschule errichtet, die 1958 an die Schützenstraße verlegt wurde. Später übernahm die Kirchengemeinde das Gebäude und funktionierte es in ein Jugendheim um. Der Andrang der Jugendlichen, die Räume für Gruppenstunden und eine Teestube zu nutzen, war sofort sehr groß. 50 Jahre später wurde das Gebäude komplett abgerissen und den modernen Anforderungen entsprechend neu aufgebaut. Am 30. November 2007, dem Andreastag, wurde es offiziell eingeweiht und den Jugendgruppen übergeben.

Im Haus Geist war seit dem 17. Jahrhundert eine Mädchenschule untergebracht. Nach der Zusammenlegung der Knaben- und Mädchenschule als Volksschule ging 1894 die Mädchenschule in den Besitz der Kirchengemeinde über und wurde als Armenhaus und später als Küsterwohnung genutzt. Von 1992 bis 2013 nutzte die Soziale Begegnungsstätte „Haus Ludgeri“ einige der Räume. Die Tafel am Haus Geist enthält weitere Informationen über die Geschichte des Gebäudes.

Andreashaus

Wer sich nun umdreht, sieht das Andreashaus vor sich – ein ehemaliges Ackerbürgerhaus. Es stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Als Ackerbürgerhaus hatte es eine große Toreinfahrt und war für den landwirtschaftlichen Betrieb geeignet, befand sich aber im städtischen oder dörflichen Umfeld. Im Laufe der Jahrzehnte waren hier ein Pferdestall, eine Schusterwerkstatt und eine Putzmacherei mit Handarbeitsgeschäft untergebracht. 1952 ging das Gebäude ebenfalls in den Besitz der Kirchengemeinde über. Seit einer Grundsanierung in den 90er Jahren wird es für die Arbeit der kirchlichen Verbände genutzt.

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