Heimathof und Heilkräutergarten

Von Handwerk und Heilkunde


ZeitSteine_Logo Eine schauerliche Vorstellung erwartet uns hier auf dem Hügel des sagenumwobenen Galgenbergs: Kaum zu glauben, dass hier einst öffentliche Hinrichtungen stattgef unden haben. Heute erinnert nichts mehr an diese martialische Praxis. Im Gegenteil, hier befindet sich ein wunderschönes Ensemble verschiedener Fachwerkhäuser mit angeschlossenem Heilkräutergarten. 1973 begann der Heimatverein Kirchspiel Emsbüren e.V. mit dem Wiederaufbau eines alten Bauernhauses aus dem Jahre 1766. Das Ziel: alte Sitten, Brauchtum und Gebäude erhalten.

Heute stehen hier am südlichen Ortsrand von Emsbüren noch sieben weitere alte Fachwerkhäuser, die originalgetreu aufgebaut und mit bäuerlichen Geräten eingerichtet wurden. Sie spiegeln ein Stück der für diese Region typischen Heimatgeschichte und Wohnsituation der damaligen Landbevölkerung wider. 

Bauernhaus (Haupthaus)

Ursprünglich wurde das Bauernhaus 1766 in der Bauernschaft Polle erbaut und 1834 erweitert. Es handelt sich um ein für die Region typisches niederdeutsches Hallenhaus, in dem Menschen und Tiere gemeinsam in einem großen Raum wohnten. Das Haus ist ein Zweiständerhaus, bei dem die gesamte Dachkonstruktion von zwei Ständerreihen getragen wird.

Backhaus

Das 1979 aufgebaute und voll funktionsfähige Backhaus mit Steinofen stammt ursprünglich aus dem Jahr 1743. Das Anheizen des alten Ofens dauert bis zu 4 Stunden, dann können gleichzeitig 65 Brote und anschließend 6 große Bleche Butterkuchen gebacken werden.

Schmiede

Das ursprünglich als Scheune genutzte Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde 1979 an diese Stelle versetzt. Seit 2003 befindet sich darin eine vollständig erhaltene Schmiede, die seitdem regelmäßig von einem erfahrenen Hobby-Schmiedeteam angeheizt wird.

Schafstall, Remise und Scheune
1982 kaufte der Heimatverein außerdem einen Schafstall vom Hof Hofschulte in Drievorden, während die Wagenremise 1979 von Josef Schulte-Richtering aus Mehringen gestiftet

wurde. Die Scheune vom Hof Schulte in Bernte wurde in den Jahren 2000 - 2001 original mit Lehmgeflechten im Innern wiederaufgebaut. Hier werden historische Landmaschinen und Geräte aufbewahrt. 

Heilkräutergarten mit Kräuterhäuschen

Das Highlight des Heimathofes ist der wunderschöne Heilkräutergarten. Er liegt am südlichen Hang des Heimathofes und wurde 2001/02 auf einer Fläche von etwa 2.000 qm angelegt. Insbesondere in den Sommermonaten, wenn hier alles prächtig blüht, ist der Garten eine wahre Augenweide. Ein Gebäude aus dem Jahre 1751, ursprünglich als Feldscheune genutzt, wurde im Rahmen der Gestaltung des besonderen Gartens als Eingangshaus originalgetreu wiederaufgebaut.

Der Heilkräutergarten beherbergt 200 verschiedene Heilpflanzen, Sträucher und Bäume. Alle Pflanzen sind auf Deutsch und Niederländisch beschildert. Die Kräuter sind für eine einfache Orientierung nach Krankheitsgebieten unterteilt.

Im Mittelpunkt des Gartens erhebt sich eine Schlangenkrautskulptur aus Bentheimer Sandstein. Der in Gildehaus gewonnene Stein wurde vom Emsbürener Künstler Hermann Bünker in feinster Handwerksarbeit zu einem Kunstwerk geformt.

Insbesondere für Schulklassen oder andere Gruppen kann der Heilkräutergarten als "Lernort Natur“ dienen.
Geöffnet ist der Heilkräutergarten von Mai bis Oktober, täglich von 9 – 18.00 Uhr.
 

Gern können sich Gruppen zu einem Besuch anmelden.

Informationen und Buchungen über VVV Emsbüren e.V., Tel. 05903-935758


 

Mehr Informationen über die Aktivitäten des Heimatvereins gibt es hier:

www.heimatverein-emsbueren.de

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