Niveauvoller Hörgenuss - Teilnehmerkonzert bei Emsbürener Musiktagen beeindruckt

Teilnehmer aller Klassen der Emsbürener Meisterkurse für Holzbläser stellten hier sich und ihre erarbeiteten Werke einer erlesenen Öffentlichkeit vor. Und eines wurde dabei sehr bald klar: Mit leerem Rucksack sind die Studenten aus aller Herren Länder wohl nicht ins Emsland gekommen. Beglückend anspruchsvoll sind die souverän beherrschten Beiträge, die sie in den Kursen von den namhaften Dozenten zur Vollendung haben veredeln lassen.
Das war ein schöner warmer Empfang, den das Kulturforum St. Michael seinen Gästen bereitete, als das Teilnehmerkonzert der Emsbürener Musiktage (EMT) in diesem Jahr in der Lingener Kulturkirche stattfinden sollte.

Teilnehmer aller Klassen der Emsbürener Meisterkurse für Holzbläser stellten hier sich und ihre erarbeiteten Werke einer erlesenen Öffentlichkeit vor. Und eines wurde dabei sehr bald klar: Mit leerem Rucksack sind die Studenten aus aller Herren Länder wohl nicht ins Emsland gekommen. Beglückend anspruchsvoll sind die souverän beherrschten Beiträge, die sie in den Kursen von den namhaften Dozenten zur Vollendung haben veredeln lassen.

Es war, wie zu erwarten (das bezeugen die gewesenen EMT), ein außerordentlich niveauvoller Hörgenuss, den die teilweise recht jungen Interpreten dem Lingener Publikum bescherten. Die Kirche zeigte sich den Holzbläsern akustisch erstaunlich zugeneigt. Es klang rund und schön, ausgewogen und auch präsent, was da von der Bühne kam.

Zwei sehr ansprechende Quintette waren zu hören, eines von Gustav Holst, eines von Carl Nielsen. In so klangvoller Weise unterstrichen die Musiker einen der Schwerpunkte der Meisterkurse, das Zusammenspiel und das Zusammenarbeiten in einer eigenen Klasse für Kammermusik.

Unter den allesamt sehr anregend musizierten Solobeiträgen stachen zwei besonders hervor. Zum einen war dies, mitten aus der Klassik gegriffen, der keck virtuose Schlusssatz des Concerto N°7 in e-Moll von François Devienne. Mit ausgesprochen leichter Hand und musikalischem Ausdruckswillen präsentierte die Flötistin Sophia Ostermayer begleitet von Hansjacob Staemmler ein vorzügliches Stück Musik.

Ebenso besondere Erwähnung verdient für diesen Abend die Oboistin Alexandra Mukhina. Mit einer „Hommage à Bellini“ aus der Feder des wohl weniger bekannten zeichnete sie mit dem Englischhorn anmutige Klangschönheit in Vollendung, bevor es brillierend in die große italienische Opernwelt ging. Am Klavier saß hier in einfühlsamem Zusammenspiel Sophio Gigineishvili.

Nicht übergangen werden sollen aber die herrlichen weiteren Beiträge mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, Robert Schumann und Johannes Brahms. Von Letzterem gab es mit deutlich gesteigerter Energie und schwerem Tiefgang den Kopfsatz seiner f-Moll-Sonate op. 120,1 mit sehr eindrucksvoll Jakov Galperin an der Klarinette.

Sehr imposant am Ende dieses erfreulichen Gastspiels der EMT entführte ein Ensemble aus neun Hörnern klangschön, bisweilen auch mit gehöriger Kraft, dabei aber in betörender Traurigkeit in das Giuseppe Verdis „Messa da Requiem“. Ein sehr vorteilhaft gesetztes Arrangement, das dem gelungenen Abend noch einen I-Punkt aufsetzte. Sehr großen Dank an die Musiker.

Bild: Mit dem Rondo aus François Deviennes „Concerto N°7“ hat die Flötistin Sophia Ostermayer großen Eindruck hinterlassen. Foto: Peter Löning

Ein Bericht von Peter Löning für die Lingener Tagespost. www.noz.de